Hallo, melde mich mal wieder!
Habe mich vom letzten Schreiben halbwegs erholt. Musste mich seelisch wieder aufbauen, damit ich die Kraft habe, das nächste Schlimme zu schreiben. So habe ich zwischendurch wieder kräftig mit anderen rumgetollt. Außerdem ist es hier richtig warm und Micha, mein Herrchen hat mich ins Wasser gelockt, um mir zu zeigen, das ich schwimmen kann. Das war toll, habe es gleich einige Male wieder ausprobiert, super das Schwimmen. Kann ich nur empfehlen! Ach, ich drück mich schon wieder vor dem Erzählen. Es war aber auch so unsagbar Furcht einflößend. Aber ich will mich zusammenreißen und nun kommt der Siebente Teil
Schon früh morgens, nach einer unruhigen Nacht, wir haben ja kaum etwas zu fressen bekommen und dem entsprechend knurrte unser Magen, lud uns Christiane wieder in das tösende Vehikel. Vorher hat sie uns Ferkel, wir haben natürlich bei unserem Durchfall alles verdreckt, gesäubert, die Decken gewechselt und Wasser trinken durften wir auch. Zu fressen gab es wieder nichts. Was war denn nur los? Hatten die vor, uns Hungers sterben zu lassen, so kraftlos wie wir waren? Das mussten die doch sehen! Vor allem ging es unserem Bruder Nr. 5 und unserer Schwester so schlecht, dass sie sich noch nicht einmal zum Piseln erheben konnten und an Wasser trinken war gar nicht zu denken. Statt dessen wurden wir durch die Gegend geschuckelt, wo uns von speiübel wurde. Die Decken waren schon wieder hin. Der Geruch war kaum auszuhalten. Da, endlich stand das Auto still. Auch wurden wir in unserem Gefängnis in ein Gehäuse getragen, wo es gar nicht gut roch, z.B. nach Katzen, stinkenden Hunden, Kot, Pippi, und einige nicht definierbare scharfe Gerüche. Oh, oh, ich ahnte nichts Gutes.
Es ging auch gleich los, kaum das wir in dem Raum waren, wurde ich aus der Kiste geholt, ich wollte gar nicht, da mir schon schwante, dass jetzt wieder Unangenehmes mit uns geschehen würde. Aber wehren oder verkriechen war zwecklos, die waren stärker, kein Wunder, die hatten bestimmt gefrühstückt. Und wir, wir waren fast verhungerte kleine Babys. Dann ging die Grapscherei los, und dann Stich, autsch, Winsel. Ich heulte auf. Wirkung.? Tatsächlich ließ man von mir ab und ich konnte mich wieder in die bekotzen Decken verkrümeln, was ich in Windeseile auch Tat. Dafür holten sie den nächsten. Einer nach dem anderen dieselbe Prozedur. Wir verkrochen uns in die hinterste Ecke unter die Decke. Aber hoppla, da fehlte doch einer. Ich merkte es fast sofort, Nr. 5 kam nicht mehr zurück. Der Käfig wurde wieder verschlossen, jaul, jaul, Nr. 5, bringt Nr. 5! Nichts dergleichen geschah.
Sie brachten ihn uns nicht wieder. Nun waren wir nur noch vier und ohne Mama. Auch waren wir benebelt. Was hatten die mit uns gemacht? Jetzt stand unsere Kiste wieder in dem Auto und wir rumpelten wieder los. Wohin denn jetzt? Hört die Verschieberei denn nie auf? Wohl nicht, wie sich später herausstellte. Aber ganz ehrlich, ich war sooo belämmert, inzwischen war es mir egal. Nur die Qual sollte endlich aufhören, kein Hunger, keine verdreckten Decken….., keine neuen Schrecknisse……, einfach nur Ruhe. So lange war es her, als wir unbekümmert im Schutz von Mama im sonnigen Campo spielten. Fast glaubte ich, das nie erlebt zu haben. Aber der nächste Schock ließ nicht lange auf sich warten. Davon beim nächsten Mal.
Bis dann seid gegrüßt von Max, der Ibicenco Podenco