Hinter den Kulissen

Hallo, hier Max,
heute wieder einmal ein Blick hinter die Kulissen, wie die Spezis zu sagen pflegen. Das heißt, was alles passierte, wovon wir keine Ahnung hatten.


Es war nämlich so, dass Li uns zwar vor dem sicheren Tod gerettet hat, als sie alle Hebel in Bewegung setzte, um uns aus der Hölle, sprich Tötungsstation, zu befreien, aber selbst wollte sie uns nicht. Die Hauptsache für sie war, dass wir leben durften, dafür nahm sie all die Strapazen mit uns auf sich.

Jedoch wollte und konnte sie uns nicht selbst behalten, weil sie ja dauernd nach Ibiza flog und einfach dann nicht anwesend war. Was wir also nicht wussten war, dass sie ein anderes Zuhause für uns suchte, und zwar für jeden von uns ein anderes. So eine Gemeinheit. Das hieß doch Trennung. Menschen sind unglaublich, die haben kein Herz, zumindest nicht für Hundebabys. Wir hatten doch schon keine Mama mehr, und nun sollten wir auch keine Geschwister mehr haben, wie?

Aber davon ahnten wir ja noch nichts. Für uns war in dieser Zeit fressen, schlafen, spielen und draußen rum rasen wichtig. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte unser Leben immer so weiter gehen können, aber bitte mit viel Rennen und ohne Leinen. Aber Hundebabys werden ja nicht gefragt. Rigoros wird einfach entschieden, die Spezis sind halt so, das ist zum Heulen. Aber auch das nutzt nichts.

Li hatte viele Anzeigen geschaltet und uns doch tatsächlich mit Bild ins Internet gestellt. Sie hörte sich überall um, ob uns jemand haben wollte. Ja, man wollte uns auch, aber umsonst. Li kam nach und nach dahinter, dass man uns nicht wirklich haben wollte, sondern mit uns Geld verdienen wollte. Weil wir so hübsch waren und begehrt, kamen einige Spezis auf die Idee, uns zu übernehmen und uns dann egal an wen teuer weiter zu geben. Ob es uns dann Hunde gerecht gut ging, spielte dabei keine Rolle, daran wurde noch nicht einmal gedacht.

Da waren sie bei Li an der richtigen Adresse, sie ist nämlich Tierschützerin und wollte jeden von uns nur an Menschen weitergeben, die uns Hund gerecht, also eigentlich Podenco gerecht leben lassen würden. Und solche Menschen zu finden, zeigte sich als große Schwierigkeit. Die logen das Blaue vom Himmel herunter, nur um uns verschachern zu können. Aber Li war auf der Hut. Sie wollte uns nur hergeben mit einem vom Tierschutz ausgearbeiteten Tierabgabevertrag. Der beinhaltet, dass Li über alle Veränderungen, z.B. Weitergabe, Tod, Verschwinden informiert werden muss und dass Li uns immer wieder mal besuchen bzw. nach dem Rechten sehen kann. Von alldem hatten wir natürlich keine Ahnung, Gott sei Dank nicht, wir wären ja nur traurig über die bevorstehende Trennung gewesen.

Daher bekamen wir nur mit, wie fremde Spezis uns besuchten. So sahen wir mal andere Gesichter. Aber geheuer war uns dabei nicht. Verstecken war daher unsere Devise, besonders diese Grapscherei und Knutscherei missfiel mir. Ich wurde nicht gerne von Fremden angefasst, im Prinzip mag ich das auch bis heute nicht. Spezis wollen einen immer streicheln, scheint ein richtiger Zwang bei denen zu sein, fuuurchtbar!!! Doch diese Leute erschienen nie wieder, eben weil sie den Tierabgabevertrag nicht unterschreiben wollten.

Aber dann geschah es……Jetzt muss ich erst mal Luft holen und pausieren, bevor ich euch nächstes Mal den unglaublichen Rest erzähle. Also tschüs, merkt ihr, ich schreibe gar nicht mehr adios, so sehr habe ich mich schon an Deutschland gewöhnt.

Euer Max, der Ibicenco Podenco