Ihr lest richtig „lernen“

Da bin ich wieder. Hatte nicht viel Zeit zum Schreiben, weil ich, ehrlich gesagt, viel lieber mit meinen Freunden tobe. Die treffe ich meist mittags, wenn Micha, mein Herrchen, mit mir die Runde dreht. Aber auch abends, morgens meistens nicht, weil wir schon sehr früh unterwegs sind und die anderen Spielgefährten meist noch nicht ausgeführt werden. Am Wochenende treffe ich einen ganz anderen Kreis mit denen ich neue Sachen lernen kann.
Ihr lest richtig „lernen“!


Das macht nämlich riesig Spaß, weil ich oft die Dinge viel schneller und früher kann als meine Tobefreunde, von denen einige ziemlich schwer von Begriff sind. Aber ich schweife ab, wollte doch eigentlich erzählen, wie wir weiter lebten. Alsoooo …… unser Leben änderte sich von dem Tag an, als Li und Max, ihr erinnert euch , der junge Mann, der uns mit Li vom Flieger abholte und zum Tierarzt schaffte, in unsere neue Behausung brachten. Wie schon zu lesen war, sind wir nicht in den heiß ersehnten Campo gebracht worden, sondern wurden in einer Wohnung untergebracht. Aber diese Unterkunft gefiel uns auf jeden Fall besser, als alles andere, was wir bisher an Behausungen erlebt hatten, weil sie warm und sauber war. Es standen in den Ecken für jeden ein halb geschlossener Karton mit weichen Decken bereit. Am Anfang trauten wir uns gar nicht in diese höhlenartigen Kisten, weil wir Angst hatten, dass man uns da einsperrte wie in den Käfig, aus dem wir nicht mehr raus konnten. Daher kuschelten wir uns allesamt in eine oben offene Kiste, in die wir so gerade hinein passten. Könnt ihr auf einem der Fotos bewundern. Zudem stand diese Kiste endlich in der von uns so ersehnten Sonne, die durch ein großes Fenster schien. Als Li und Max weggingen, aber nur in Nebenräume, wagten wir uns langsam die Umgebung zu erkunden.

Unsere Höhlenkisten, sprich Schlafstellen, standen in einem größeren Raum, in dessen Ecke große, flache Teller ähnliche Gebilde standen mit komischem Zeug drauf, auf das wir immer wieder gesetzt wurden. Ich begriff als erster, dass ich da piseln sollte, während die anderen einfach laufen ließen, wo sie gerade standen. Aber die beiden Spezis waren aufmerksam und räumten den Dreck gleich weg und legten neues Papier aus. Aus diesem Raum gab es einen Weg, Flur genannt, der ziemlich lang war und zu zwei kleineren Räumen führte, in dem wieder solche Teller standen. Ich benutzte diese zum Kaki machen. Und wisst ihr was? Li bemerkte es und ich wurde von ihr sogleich gelobt, also Volltreffer, na klar, wofür sollte das denn sonst sein. Es war ja weit genug von unseren Betten weg, wollte doch nicht alles vollstinken. Außerdem verziehe ich mich immer für mein Geschäft, mag gar nicht, wenn man mir dabei zusieht. Zudem gab es dort auch ein Fenster, welches von Li gleich nach meinem Stinker geöffnet wurde. Sehr aufmerksam! Als ich meine Erkundigungen durch hatte, trauten sich die anderen auch auf Entdeckungsreise zu gehen. Eine große Tour war das ja nicht, aber man fühlte sich nicht mehr ganz so eingesperrt. Es war auch sehr beruhigend, die Beiden wenigstens zu hören, da wir hofften, bald wieder Happy zu bekommen. Sie waren in einem Nebenraum, konnten uns aber durch eine große Öffnung in halber Höhe der Wand sehen. Tatsächlich gab es für jeden wieder einen Napf voll Gutes und das komische Getränk. Das hatten sie nun begriffen, dass Babys dauernd Hunger haben. Und dann wurde es an diesem erlebnisreichen Tag dunkel und jeder von uns suchte einen Schlafplatz. Ha, hab einen gefunden. Doch Nr. Zwei wollte auch rein. Ich war ja nicht so, sollte sie ruhig, aber als Nr. Vier auch kam, zog ich um, waren ja genügend Höhlen da. Doch weil wir allein schlafen nicht gewöhnt waren, zogen wir so lange hin und her, bis wir in einer Höhle Platz genug für uns alle fanden.

Bevor es ganz dunkel war, ging auf einmal ein Licht an, aber es war keine Sonne. Li und Max räumten unsere Behausung sauber, da die anderen einfach überall hin…. na ihr wisst schon. Es stank auch dem entsprechend. Die Schweine! Ein großes Fenster wurde weit geöffnet, lüften nannten die beiden das. Huch… das war aber kalt. Fenster wieder zu. Im Campo konnte man sich einfach ein Plätzchen suchen, weiter weg, damit es nicht stank. Warum ging das hier nicht? Das war hier so umständlich. Sollte das jetzt immer so sein? Aber ich war sehr müde, wollte morgen darüber nachdenken. Und jetzt? Jetzt ging das Licht aus, schlagartig, kein Sonnenuntergang, huhu. Halt, wo wollt ihr denn hin? Wir haben Angst, könnt uns doch nicht allein lassen, ohne Mama, im Dunkeln, in der fremden Umgebung. Li und Max waren weg. Da polterte eine Tür und weg waren sie. Einer von uns wankte im Dunkeln durch die Gegend und…. es schepperte. Na bravo, unser Getränk war wieder futsch, umgekippt. Egal…. ich war zu schläfrig nach diesem langen Tag noch nachzudenken. Schnarch…. alles egal. Tja, das war unser ereignisreichster Tag. Fasse mal zusammen: Erst Tierarztbesuch auf Ibiza, dann Flug nach Deutschland, wie ich heute weiß, Li treffen, wieder Tierarztbesuch, neue Behausung kennen lernen. Für uns vier kleine Babyhunde einfach zu viel. Meint ihr nicht auch?

Nun bin ich müde, aber vom vielen Nachdenken und Schreiben und nicht vom Herumjagen mit Freunden.

Tschüs und auf ein Neues in Teil zwölf euer Max, der Ibicenco Podenco