Naht die Rettung?

Hola, hier Max
wie versprochen heute nun der Sechste Teil:
Naht die Rettung?


Nun, wir befanden uns zu einem Knäuel verschlungen bibbernd in einer grauen Kiste, die merkwürdig nach Hund und anderen Dingen roch, aber nicht nach Mama. Wir bibberten, nicht wegen der Kälte, sondern vor lauter Angst vor dem Ungewissen. Es war auch nicht so kalt und nass wie in dem Gemäuer, im Gegenteil, es gab eine kuschelige Decke, in der wir uns schleunigst versteckten, aber ohne Mama fühlten wir uns nicht beschützt. Dabei war die Kiste groß genug, Mama hätte da prima mit rein gepasst und wir wären weniger gestresst gewesen. Aber wir hörten sie auch nicht mehr bellen, was uns noch unruhiger machte. Also, was machen? Vorsichtig lugte ich unter der Decke hervor und sah ein Gitter als Tür. Da konnte man nicht hinaus, kratzen halft auch nichts, die Wände waren aus hartem Plastik. Banges Warten war angesagt. Inzwischen rumpelten wir mit dem tösenden Gerät, in der die Kiste hin und her schwankte und wir auch immer mit rutschten, ziemlich lange im-mer weiter von Mama weg. Was mochte das werden? Plötzlich standen wir still, ruck!

Die Kiste wurde aus unserem Transportgerät, die Spezies nennen das Auto, herausgeholt. Wir sprangen erwartungsvoll auf, rannten an die Gittertür und winselten, weil wir dachten, dass die freundliche Frau, die uns eingepackt hatte, nun befreien wollte. Falsch gedacht, zu früh gefreut. War sie denn auch so scheinheilig wie unser Tyrann? Man ließ uns in der Kiste. Aber nach kurzer Zeit wurde die Tür ein klein wenig geöffnet, so dass wir nicht entwischen konnten. Wir bekamen frisches Wasser, nicht so stinkende Brühe wie in unserer Marterkammer, und auch etwas zu fressen, aber viel zu wenig. Hallo, wir waren doch fünf, das reichte ja mal gerade für mich allein. Aber man nahm mir den Napf sofort weg, damit meine schwächeren Geschwister auch etwas abbekamen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Hatten die denn wirklich keine Ahnung, wie ausgehungert wir waren? Dann tauschten sie die Decken aus, weil wir in unserer Angst alles voll gepiselt und verschi…..hatten, auch wegen des Durchfalls. Es stank furchtbar. Trotzdem durften wir nicht aus der Kiste. Man ließ uns allein. So hatte ich mir unsere Rettung nicht vorgestellt. Bald wurde es dunkel und wir lausch-ten, denn da hörten wir viele Hunde in der Nähe. Mussten wir uns davor fürchten? Gut, dass wir in der verschlossenen Kiste saßen, obwohl….die fremden Hunde hörten sich nicht böse an. Konnten die uns vielleicht retten?

Inzwischen war es draußen dunkel geworden und so fielen wir nach diesem ereignisreichen Tag in einen wohlverdienten Schlaf, weil wir Babys einfach zu erschöpft waren, um auf unser Umfeld noch weiter zu achten. So schlecht ging es uns ja auch jetzt nicht. Zwar nicht satt, aber halbwegs sauber und warm hofften wir auf den nächsten Tag. Dann durften wir bestimmt aus diesem Gefängnis. Aber es kam ganz anders. Wir hatten die Talsohle unseres miesen Lebens noch nicht erreicht, wie sich am nächsten Morgen herausstellte. Das werdet ihr dann in Teil sieben erfahren und könnt selbst urteilen.

Freundlichst euer Max, der Ibicenco-Podenco